Der Glaube hat für mich immer schon eine sehr wichtige Rolle gespielt. Wir sind jetzt gerade da an meinem Arbeitsplatz. Ich bin auch Sakristanin. Und ich gehe jeden Tag vier Kirchen öffnen und schliessen. Dann gehe ich immer hinein. Und es ist mir so eine Ehre. Ich denke immer, ich kann jetzt die Wohnung von Gott aufschliessen für die Leute. Dass sie durch den Tag hineingehen können und ihre Gebete machen, da sein in Stille oder einen Gottesdienst feiern. Wenn ich da daheim bin, dann knie ich vor dem Tabernakel nieder und öffne wirklich in Demut mein Herz Gott gegenüber.

Meistens fange ich mit einem Gebet aus einem Gebetsbuch an. Und dann komme ich mit meinen persönlichen Anliegen. Mit wichtigen Entscheidungen, die ich vielleicht zu treffen habe. Die prüfe ich immer auch im Glauben. Und sage immer: „Gott, gib du mir die richtige Entscheidung.“

Vor ein paar Tagen ist eine ganz gute Freundin von mir gestorben. Im Alter von 58 Jahren ist sie am Arbeitsplatz aus dem Leben gerissen worden. Und sie ist die Patentante meines jüngsten Sohnes. Und da fragt man sich schon: „Wieso musstest du die schon zu dir nehmen?“ Man weiss, sie ist gut aufgehoben. Aber gleichwohl, sie fehlt einem dann im Leben. Man versteht es vielleicht dann erst später irgendwann, für was das jetzt gut gewesen ist.